Freitag, Oktober 09, 2009

The House of the Dead: Overkill

Wozu Erkältungen doch gut sein können: Aus purer Langeweile habe ich Segas Lightgun-Shooter "The House of the Dead: Overkill" in die Wii geschoben und es tatsächlich endlich mal durchgespielt. Keine Angst, das soll jetzt kein verkappter Spieletest werden. Vielmehr ist mir was aufgefallen, je länger ich das Ding gespielt habe. Nein, nicht dass die Grafik scheisse ist. Das ist ja so gewollt ... Grindhouse-Look und so. Es ist auch nicht der inflationäre Gebrauch der Worte "fuck" oder "motherfucker". Ebensowenig, dass eine Wiimote selbst mit Plastikpistolen-Aufsatz kein vollwertiger Lightgun-Ersatz ist. Nein, was mir aufgefallen ist, hat tatsächlich was mit Uwe Boll zu tun.
Des Docs erste Spieleverfilmung war ja bekanntermaßen der ziemlich miese "House of the Dead". Alle Welt hat sich damals aufgeregt, dass der Film rein gar nichts mit der Vorlage zu tun hätte, und einfach nur ein beschissenes Stück Scheisse sei. Einschließlich mir. Und Sega. Aber was tut Sega? Die geben bei nem eher unbekannten Entwickler ein neues Spiel zur "traditionsreichen" Shooter-Reihe in Auftrag, und heraus kommt die Videospiel-Entsprechung zu Bolls Film! "The House of the Dead: Overkill" hat nichts, aber auch gar nichts mit der ursprünglichen Serie zu tun. Vielmehr haben die Entwickler versucht, Robert Rodriguez' Möchtegern-Trash-Hommage "Planet Terror" zu kopieren. Das haben sie zwar geschafft (sogar inklusive eines Missing Reels, Fake-Trailern und Intermissions), doch heraus kam letztendlich wie bei Rodriguez' und Bolls Filmen ein Stück Scheisse. Dass dieses Stück Scheisse Spaß macht, liegt daran, dass man abseits der beschissenen Dialoge, der hanebüchenen Story und der geschmacklosen Einfälle damit beschäftigt ist, per Wiimote-Fadenkreuz Zombies abzuknallen.
Was will ich damit sagen? Nun, ich halte "The House of the Dead: Overkill" für ein extrem spaßiges Spielchen. Hätte man 1:1 einen Film aus der Story gestrickt, wäre das aber ein Reinfall geworden. Im Umkehrschluss bedeutet das, hätte man bei Bolls "House of the Dead" ein Fadenkreuz gesteuert, wäre aus dem Reinfall eventuell ein extrem spaßiges Spielchen geworden. Storytechnisch nehmen sich Spiel und Film nämlich gar nichts. Okay, das Drehbuch zum Bollwerk ist vielleicht ein wenig anspruchsvoller als Segas Shooter.
Was hat mich jetzt zu dieser Abhandlung bewegt? Keine Ahnung. Erkältung ... Fieber ... zuhause rumhocken ...

1 Kommentar:

  1. Das Problem welches ich immer noch mit Lightgun-Shootern auf der Wii hab ist das fehlende Feeling einer echten Lightgun. Diese Plastik-Knarren sind zwar ganz nett, aber die Genauigkeit einer guten Lightun wird lieder nie erreicht:-( Ansonsten aber der bestimmt beste Lightgun-Shooter auf der Wii, hatte meinen Spaß.

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