Donnerstag, Januar 18, 2007

"Wir wollen lieber auf Menschen schießen"

Wie erklärt man einem englischen Spieleentwickler, dass sein aktuelles Projekt keine Chance hat, durch die deutsche USK zu kommen? Schwierig. Auf die Frage "Warum?" sagt man ihm, dass Combos für erschossene Gegner und ein daraus resultierendes Belohnungssystem zwar eigentlich ganz cool sind, aber gleichzeitig auch höchst menschenverachtend. Daraufhin erzählt er, dass eine Entwicklungsstudie zum Spiel aus einem Parcours mit Zielscheiben bestand, durch den man einen Pappkameraden gesteuert hat. Man fand das im Team aber äußerst unbefriedigend und langweilig. Schließlich wollen wir doch alle lieber auf Menschen ballern. Ist doch nichts schlimmes, ein paar Pixel zu Brei zu schießen. Und außerdem würde im Spiel ja auch so gut wie kein Blut fließen. Tja, erklär das mal unseren Politikern!
Aber eigentlich eine interessante Sache: Warum ist der gleiche Spielablauf viel spannender, wenn man auf vollwertige Menschen anstatt "menschenähnliche" Zielscheiben schießt? Hat wahrscheinlich mit dem Gefühl einer realen Bedrohung und einem daraus resultierenden "Kick" zu tun.

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